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Wie viel Strom und Geld lässt sich mit effizienten Küchengeräten sparen?

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Alles wird teurer und auch die Kosten für Strom sind mittlerweile enorm. Gerade in der Küche wird sehr viel Strom verbraucht. Backofen, Herd, Dunstabzug, Kühlschrank, Spülmaschine, Kaffeemaschine... hier sind besonders viele E-Geräte in Betrieb. 

Strom (und Geld) sparen mit Energieeffizienten Küchengeräten?

Laut der aktuellen Strompreisanalyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) liegt der durchschnittliche Strompreis für Haushalte in Deutschland bei 40,07 ct/kWh (Stand: Dezember 2022). Die Energiepreise steigen stetig und du suchst nach einer Möglichkeit, effektiv Strom zu sparen und deinen Geldbeutel zu schonen? Mit mehr als 50 Prozent entfällt der Löwenanteil des Stromverbrauchs in einem durchschnittlichen Haushalt auf Küche und Bad. Somit kann sich die Nutzung moderner und energieeffizient arbeitender Geräte hier besonders stark bemerkbar machen und ein genauer Blick auf den Stromverbrauch einzelner Küchengeräte eröffnet möglicherweise großes Einsparpotenzial. Wir zeigen dir, welche Küchenhelfer sich als Stromfresser erweisen und wie viel Strom du mit effizienten Geräten wirklich sparen kannst.

 

Kühlschrank, Gefriertruhe & Co.: Kühlgeräte im Dauereinsatz

Der alte Kühlschrank in deiner Küche leistet seit Jahren treue Dienste und auch die Gefriertruhe brummt zuverlässig vor sich hin. Anders als Waschmaschine, Trockner und TV gönnen sich diese Haushaltshelfer keine Pause und sind dauerhaft im Einsatz. Entsprechend hoch ist daher auch der individuelle Stromverbrauch. Ein direkter Vergleich mit modernen Geräten zeigt, welches Einsparpotenzial ein Austausch bietet.

  • älterer Kühlschrank: ca. 330 kWh = 132 Euro pro Jahr
  • älteres Gefriergerät: ca. 415 kWh = 166 Euro pro Jahr
  • neuer Kühlschrank: ca. 90 bis 125 kWh = 36 bis 50 Euro pro Jahr
  • neues Gefriergerät: ca. 150 kWh = 60 Euro pro Jahr

Durch einen Austausch gegen energieeffiziente Neugeräte kannst du deine jährlichen Stromkosten deutlich senken. Die durchschnittliche Ersparnis variiert je Gerät zwischen 82 und 106 Euro pro Jahr. Stammen die alten Geräte noch aus der Zeit vor dem Jahr 2005 oder weisen eine schlechtere Energieeffizienzklasse als A auf, kann der Stromverbrauch und somit die Ersparnis durch die Neuanschaffung sogar noch höher liegen. Auch die Größe ist entscheidend, die obigen Durchschnittswerte beziehen sich auf Geräte von mittlerer Größe.

Herd/Backofen: Kochen und Backen verbrauchen viel Energie

Knapp zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs eines Haushalts entfällt auf das Kochen und Backen. Da ein Herd nicht im Dauerbetrieb läuft und der Stromverbrauch von unterschiedlichen Faktoren abhängt, ist ein direkter Vergleich von Alt- und Neugeräten entsprechend schwierig. Entscheidend sind dabei auch Aspekte wie Nutzungsverhalten, Anzahl der Koch- und Backvorgänge sowie die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen. Bei alten Backöfen sind im Schnitt etwa 1,6 kWh pro Backzyklus anzusetzen, neue Modelle liegen im Vergleich hingegen bei 0,8 bis 1 kWh. Beispielhaft zeigt sich eine Ersparnis bei 100 Backeinsätzen pro Jahr:

  • alter Backofen: ca. 160 kWh = 64 Euro
  • neuer Backofen: ca. 80 bis 100 kWh = 32 bis 40 Euro

Bei Kochfeldern und Backöfen gibt es große Unterschiede, die sich maßgeblich auf den Stromverbrauch auswirken. Ein modernes Induktionskochfeld gilt als besonders sparsam, da es die Energie im Vergleich zum einfachen Glaskeramikkochfeld deutlich effizienter nutzt. Wenn du das sparsame Induktionskochfeld mit gusseisernen Kochplatten vergleichst, fällt die Stromersparnis sogar um bis zu 40 Prozent niedriger aus. Durchschnittlich liegt der Stromverbrauch für das Backen und Kochen mit dem Elektroherd in einem Drei-Personen-Haushalt bei rund 445 kWh jährlich, bei aktuellem Strompreis belaufen sich die Kosten somit auf ca. 178 Euro.

Dunstabzugshaube: Einsatz gegen Fett und Gerüche

Seit einigen Jahren sind auch die Dunstabzugshauben immer sparsamer geworden. Klassische Standardmotoren benötigen inzwischen deutlich weniger Strom und besonders stromsparend sind bürstenlose Inverter-Motoren, die zudem mit geringer Lautstärke überzeugen. Diese modernen Motoren benötigen im Vergleich zu den klassischen Standardmodellen um bis zu 70 Prozent weniger Strom. Ebenso wie bei vielen anderen Elektrogeräten bietet dir das EU-Energielabel gute Einblicke in den durchschnittlichen Stromverbrauch pro Jahr und informiert dich, in welche Energieeffizienzklasse das betreffende Gerät eingestuft ist. Die Angabe zum Stromverbrauch basiert auf der Annahme, dass die Gerätefunktion für eine Stunde und das Licht des Geräts für zwei Stunden pro Tag genutzt wird.

Besonders sparsame Dunstabzugshauben liegen bei einem Stromverbrauch von weniger als 20 kWh jährlich. Bei einem Strompreis von ca. 0,40 ct/kWh zahlst du für den Strom somit weniger als acht Euro pro Jahr. Ältere Geräte oder Modelle mit schlechterer Energieeffizienzklasse verursachen deutlich höhere Kosten, je nach Gerät kannst du in diesem Fall von 24 Euro oder mehr pro Jahr ausgehen.

Spülmaschine: Programme für Energiesparer

Grundsätzlich ist die Nutzung der Spülmaschine im Vergleich zum Spülen per Hand deutlich sparsamer. Spülst du per Hand, kann bei großen Geschirrbergen durchaus ein Wasserverbrauch von 40 Litern erforderlich sein, während moderne Geschirrspüler mit lediglich etwa 14 Litern auskommen. Zudem erhitzen viele Menschen das Wasser mittels Elektroboilern, die für diesen Vorgang deutlich mehr Strom verbrauchen als eine moderne Spülmaschine. Im Vergleich kannst du durch die Nutzung des modernen Spülhelfers bis zu 30 Prozent Strom einsparen.

Wie hoch der Stromverbrauch eines Geschirrspülers ist, hängt maßgeblich von der Häufigkeit der Nutzung und weiteren Faktoren wie der Größe und der Energieeffizienzklasse ab. Auch die Programmwahl ist relevant. Bei vielen Geräten kannst du spezielle Spar- oder ECO-Programme auswählen. Zum Vergleich ist nachstehend beispielhaft der jeweilige Durchschnitts-Stromverbrauch pro Spülgang aufgelistet:

  • Intensiv-Programm: 1,4 bis 1,6 kWh
  • Eco-Programm: 0,82 bis 0,93 kWh
  • Automatik-Programm: 0,6 bis 1,45 kWh

Eine moderne Spülmaschine verbraucht etwa 200 bis 245 kWh Strom pro Jahr, bei einem Strompreis von ca. 0,40 kWh ergibt sich somit ein Strompreis von 80 bis 98 Euro. Wenn du bisher noch ein etwa 10 Jahre altes Gerät nutzt, kann der durchschnittliche Stromverbrauch durchaus bei etwa 365 kWh pro Jahr liegen. In diesem Fall zahlst du für den Stromverbrauch pro Jahr rund 146 Euro.

Wann solltest du Haushaltsgeräte austauschen?

Eigentlich funktionieren deine alten Haushaltsgeräte noch, erweisen sich aufgrund ihres hohen Alters jedoch als Stromfresser? In vielen Fällen lohnt sich der Austausch durchaus, da neue Geräte mit guter Energieeffizienzklasse deutlich weniger Strom verbrauchen. Angesichts stetig steigender Strompreise ist dieses Argument absolut nachvollziehbar. Dabei spielt das Energielabel eine entscheidende Rolle. Insbesondere bei intensiven Stromverbrauchern lohnt sich diesbezüglich ein genauer Vergleich, wie die letzten Testergebnisse von Stiftung Warentest eindrücklich bewiesen haben. Die getesteten Kühl-Gefrier-Kombinationen mit dem geringsten Stromverbrauch verbrauchten im Test rund dreimal weniger Strom als die stromfressenden Testkandidaten auf den letzten Plätzen.

A bis G: Angaben auf dem Energielabel

Seit 2021 gibt es ein neues EU-Energielabel, für viele Großgeräte gelten jetzt die neuen Energieeffizienzklassen von A (beste) bis G (schlechteste). Zusätzlich sind die Klassen für eine schnellere Orientierung beim Kauf mit Farben gekennzeichnet. Die Bandbreite reicht von der dunkelgrünen Klasse A bis zur tiefroten Klasse G. Dieses neue Label gilt vorerst nur für bestimmte Haushaltsgeräte, dazu zählen beispielsweise Kühl- und Gefriergeräte sowie Geschirrspüler. Für weitere Geräte (z. B. Backöfen) wird das Label ab 2024 eingeführt. Die Plusklassen (z. B. A+++) sind bei dem neuen Label nicht mehr zu finden. Wenn du bisher noch Altgeräte mit schlechter Energieeffizienz nutzt, kann ein Wechsel zu einem Haushaltsgerät der besten Klasse deinen Stromverbrauch spürbar reduzieren. Dies ist insbesondere bei intensiven Stromnutzern wie Kühlgeräten oder Spülmaschinen der Fall. Achte beim Kauf nicht nur auf den Kaufpreis, der auf dem Label angegebene Durchschnitts-Stromverbrauch und die Energieeffizienzklasse sind gute Richtwerte für den Kauf eines energiesparenden Küchengeräts.

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